In Cipollas Augen ist der dumme Mensch der gefährlichste Menschentyp, weil er in der Gruppe viel mächtiger ist als die Mafia, das Militär oder der Kommunismus. Was aber macht den Dummen so gefährlich? Um zu diesem Schluss zu kommen, müssen wir die fünf Grundgesetze der menschlichen Dummheit verstehen:
- Jeder unterschätzt immer und unweigerlich die Zahl der Dummen, die um ihn herum sind.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person dumm ist, ist unabhängig von allen anderen Eigenschaften dieser Person. Bildung, Reichtum oder Status haben damit nichts zu tun.
- Dumm ist, wer anderen Schaden zufügt, ohne selbst einen Nutzen daraus zu ziehen.
- Die Nichtdummen unterschätzen immer wieder die schädliche Kraft der Dummen und vergessen immer wieder, dass sich der Umgang mit Dummen immer wieder als teurer Fehler erweist.
- Der Dumme ist der gefährlichste Mensch, gefährlicher noch als der Bandit.
Cipolla betrachtet dann vier Faktoren menschlichen Verhaltens: Ein Mensch kann anderen nützen, sich selbst nützen, anderen schaden und sich selbst schaden. Wenn Tom eine Handlung ausführt und dabei einen Verlust erleidet, ist er nach Cipolla hilflos. Wenn Tom sich selbst hilft, aber auch Jerry hilft, ist er klug. Wenn Tom sich selbst hilft, aber Jerry Schaden zufügt, ist er ein Bandit. Und wenn Tom etwas tut, das ihm nichts nützt, aber Jerry schadet, ist er dumm. Wer gar nichts tut, ist in Cipollas Terminologie ein ineffizienter Mensch.
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Betrachten wir nun die Auswirkungen dieser Gruppen auf die Gesellschaft. Die «Hilflosen» tragen zur Gesellschaft bei, werden aber von anderen, insbesondere von «Banditen», ausgenutzt. Daher ist ihr Beitrag begrenzt. Extreme Altruisten oder Pazifisten können aus moralischen Gründen freiwillig einen Platz in dieser Kategorie akzeptieren.
«Intelligente» Menschen leisten einen Beitrag zur Gesellschaft und wandeln ihren Beitrag in einen gegenseitigen Nutzen um. Ihre Handlungen führen zu einem Nettogewinn für die Gesellschaft, weshalb «hilflose» Menschen «intelligente» Menschen immer unterstützen sollten.
«Banditen» verfolgen ihre eigenen Interessen und bereichern sich, auch wenn dies der Gesellschaft schadet. «Hilflose» und «kluge» Menschen sollten versuchen, sie zu stoppen.
«Dumme» Menschen tragen immer zum Nettoverlust der Gesellschaft bei. Aber nicht nur das, denn sie tun es ohne ersichtlichen Grund. Ihr Verhalten frustriert und verärgert alle anderen. Wenn sie in Gruppen auftreten, können sie eine unglaubliche Macht entwickeln, die oft schwer zu stoppen ist.
Cipolla warnte davor, dass das Schadenspotenzial einer dummen Person vom Ausmaß der ererbten Dummheit und von ihrer Machtposition in einer Gesellschaft abhängt. Unter Bürokraten, Generälen und Politikern lassen sich leicht Beispiele für grundsätzlich dumme Menschen finden, deren Schadenspotential durch die Machtposition, die sie innehaben, in erschreckendem Maße gesteigert wird.
Was also tun gegen die Dummen in der Gesellschaft? Cipolla gibt keine klare Antwort, aber wir können uns an seinen Kategorien orientieren. Zunächst sollten wir uns bemühen, selbst klug zu sein und unseren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Wenn wir in einer Machtposition sind, sollten wir uns unserer Verantwortung bewusst sein, Schaden zu vermeiden.
Wir sollten versuchen, uns von dummen Menschen fernzuhalten, besonders von denen, die versuchen, anderen Schaden zuzufügen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass sie in Gruppen eine unglaubliche Macht entwickeln können. Wenn wir uns in einer Gruppe von Dummköpfen befinden, sollten wir versuchen, uns von ihnen zu distanzieren und uns vor ihrer negativen Energie zu schützen.
Es ist wichtig, Bildung und Wissen zu fördern. Obwohl die Wahrscheinlichkeit, dumm zu sein, unabhängig von Bildung, Reichtum oder Status ist, kann Bildung dazu beitragen, den Einfluss dummer Menschen in der Gesellschaft zu verringern. Wenn mehr Menschen gebildet sind, können sie besser verstehen, welche Handlungen zu einem Nettogewinn für die Gesellschaft führen und welche nicht.
Insgesamt können wir viel von Cipollas Sozialgesetz lernen. Wir müssen erkennen, dass es in der Gesellschaft viele verschiedene Arten von Menschen gibt, die unterschiedliche Beiträge leisten. Wir müssen aber auch erkennen, dass dumme Menschen eine besondere Gefahr darstellen, vor allem wenn sie in Gruppen auftreten.